BürgerVerein Leutzsch e. V. mit Seniorenkabarett dabei
Seifenblasen in der Luft, Musik, Kinderlachen, bunte Banner für soziokulturelle Arbeit, gegen Entmietung, für ein fröhliches Miteinander sowie viele glückliche Gesichter und keine oder zumindest kaum Autos – das bedeutete etwas: Die Georg-Schwarz-Straße verwandelte sich am Samstag, den 5. Mai 2018, wieder einmal in eine bunte Festmeile. Bereits zum neunten Mal fand entlang der Magistrale und ihrer Nebenstraßen, das beliebte Geog-Schwarz-Straßenfest statt, welches von Ladengeschäften, Vereinen, Initiativen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern getragen wurde. Zusammen eroberten und gestalteten sie den öffentlichen Raum. Bei herrlichem Sonnenschein trafen sich Jung und Alt, um gemeinsam zu feiern, Projekte vorzustellen sowie Kunst und Kultur darzubieten.
Die Holteistraße wurde wieder zur Vereins-, Flohmarkt- und Kunsthandwerkermeile, nebst Mitmachzirkus, Trommelworkshops und viel Musik. Auch ein übergroßer Karl Marx war, anlässlich seines 200. Geburtstages, an diesem Tag dort zu finden. Wer sich für die Entwicklung, Geschichte und Geschichten rund um die Georg-Schwarz-Straße interessierte, konnte an Führungen mit den Stadtteilhistorikern Roman Grabolle und Rainer Müller teilnehmen. Sie erzählten über den ehemaligen Broadway von Lindenau und die vielen Hausprojekte, die eine Besonderheit innerhalb des Lindenauer Teils der Straße darstellen. Diese Führungen zogen noch zusätzlich viele Interessierte an.
Um in all dem Trubel die Ordnung zu wahren, wurde das Fest von den Bürgerpolizisten und Mitarbeitern der Sächsischen Sicherheitswacht im Auge behalten. Die Linie 7 konnte trotz der vielen Menschen auch immer wieder die Straße befahren.
Der BürgerVerein Leutzsch e. V., der seinen Stadtteilladen in der Hausnummer 122 im südlichen Teil der Straße hat, nahm diesmal ebenfalls vorn am Anfang der Festmeile, in der Holteistraße, mit teil. Die Damen und Herren des im Verein aufspielenden Seniorenkabaretts der „Leutzscher und Lindenauer Nichtmehr-jungen“ stellten an einem Stand die Vereinsarbeit vor. Sie informierten über Neuigkeiten und Angebote aus Leutzsch. Um auch kulinarisch einen Beitrag zum Fest zu leisten, gaben die Kabarettmitglieder selbst gebackenen Kuchen gegen Spende aus. Zur Auswahl standen unter anderem Buttermilchkuchen, Mandarinenschmandkuchen, Schokoladenkuchen, Zitronenkuchen, Ananaskuchen, Preiselbeer-Nusskuchen und handliche Muffins. Der Renner am Stand war ein Rhabarbarkuchen, der, kaum dass er auf dem Tisch Platz fand, auch schon wieder alle war. Mit den Spenden des Kuchenbasars können nun Kostüme und Requisiten für die nächsten Aufführungen des ehrenamtlich geführten Kabaretts erworben werden.
Nachdem der Kuchenstand kurz nach 16:00 Uhr fast vollständig leer gefuttert worden war, machten die TeilnehmerInnen des Kabaretts aber noch nicht Feierabend. Im Gegenteil, ihre Arbeit ging da erst richtig los, denn im Laden des Hausprojekts der Kunterbunten 19 präsentierten sie ihr Best-of-Kabarett-Programm. Mit viel Witz und Wortspielreichtum wurden im ersten Teil des Programms die Tücken der modernen Technik präsentiert und teilweise auch kritisiert. Dann ging es weiter mit einigen Partner- und Eheszenen, die verschiedene Missverständnisse sowie nachbarschaftliche Differenzen auf die Bühne brachten. Den Abschluss bildete die Tanzproben-Szene, in der eine resolute Putzfrau (Martina Fischer) einer berühmten Theater-Diva (Anne Bonness) die Schau und kurzerhand den Job stiehlt. In den Szenen wurde im Zuschauerraum viel gelacht. Auch bei jüngeren Leuten im Publikum kam das Programm offensichtlich prima an. Als die elf DarstellerInnen ihr Abschlusslied „Lustig ist das Seniorenleben“ sangen, war die Stimmung danach so gut, dass sogar noch drei Zugaben drauf gepackt wurden. Von der Energie und der Spielfreude her, war es eine der besten Vorstellungen der „Leutzscher und Lindenauer Nichtmehr-jungen“, die zurecht stolz auf ihre Leistung sein konnten.
Auch nach der Aufführung war das Georg-Schwarz-Straßenfest noch in vollem Gange. Hunderte von Menschen säumten die Straße, tanzten, sangen, probierten sich im Hula-Hoop-Reifen aus oder genossen einfach Essen, Getränke und die Sonne.